Wie es das Wort schon vermuten lässt, sind Gesellschafter*innen die Personen, aus denen sich eine Gesellschaft zusammensetzt. Im Sprachgebrauch kann Gesellschaft allerdings Unterschiedliches bedeuten: Gesellschaft im Sinne von Öffentlichkeit, Gesellschaft im Sinne von Begleitung, im Sinne von festlichem oder lustigem Zusammensein, im Sinne von (Geheim-) Bund oder eben auch im Sinne von Unternehmen.

Definition Gesellschafter*in:

‍Gesellschafter*innen werden hier ausschließlich als Unternehmensgesellschafter*innen verstanden. Damit werden nicht alle an der Unternehmensgesellschaft in irgendeiner Art Beteiligte (z. B. Mitarbeiter*innen, Lieferant*innen etc.) bezeichnet, sondern ausschließlich diejenigen, die zum Eigentümerkreis zählen. Gesellschafter*innen sind also die Eigentümer*innen eines Unternehmens. Häufig wird bei Familienunternehmen die Eigentümerschaft auch mit einer Geschäftsleitung in Verbindung gebracht (Inhaberführung bzw. Führung durch geschäftsführende Gesellschafter*innen). Die Geschäftsführung ist aber nicht zwingend mit dem Gesellschafterstatus verknüpft. Es gibt viele (vor allem große und alte) Familienunternehmen, bei denen sich das Unternehmen im Eigentum von nicht im Unternehmen tätigen (passiven) Gesellschafter*innen befindet, während die Geschäfte durch ein angestelltes Management geführt werden (siehe auch: Inhaber- und Fremdgeschäftsführung). Da die Eigentümerverantwortung (Vorgabe [normativer] Ziele, Beurteilung und Kontrolle der Geschäftsführung) aber auch und gerade im Falle einer reinen Fremdgeschäftsführung bei den Gesellschafter*innen verbleibt und nicht wegdelegiert werden kann, sollten alle Gesellschafter*innen über Gesellschafterkompetenz verfügen.

Begriffsabgrenzung:

‍Gehört das Unternehmen einer einzigen Person, so ist diese Allein-Gesellschafter*in. Befindet sich das Unternehmen im Eigentum vieler, so sind diese Teilhaber*innen, Mitinhaber*innen, Beteiligte, Anteilseigner*innen oder eben Mitgesellschafter*innen eines Unternehmens. Je nach Rechtsform des Unternehmens wird auch von Aktionär*innen (bei AGs) oder Kommanditist*innen (bei KGs) gesprochen. Aus dem englischen Sprachraum entlehnt, findet sich immer häufiger auch der Begriff Shareholder als Synonym für Gesellschafter*innen (share = Anteil, holder = Besitzer*in). Leider ist dieser Begriff ziemlich unscharf, weil er sowohl für Aktionär*innen von Publikumsgesellschaften als auch für Gesellschafter*innen von Familienunternehmen verwendet wird und weil Eigentümer*innen nicht mit Besitzer*innen⁽¹⁾ zu verwechseln sind. Im Gegensatz dazu werden mit dem Begriff Stakeholder (stake = [finanzieller] Einsatz bzw. Einlage, Anteil, holder = Besitzer*innen) in Bezug auf Unternehmen mehr Anspruchsberechtigte begriffen als nur die Eigentümer*innen. Zu ihnen zählen auch die Mitarbeiter*innen, die Lieferant*innen, die Kund*innen etc. (siehe auch: Shareholder Value & Stakeholder Relationship).

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^{(1) Im rechtlichen Sinne sind diejenigen, denen beispielsweise eine Wohnung gehört, die Eigentümer*innen (Vermieter*innen), während diejenigen, die darin wohnen, die Besitzer*innen (Mieter*innen) sind. Entsprechend sind die Gesellschafter*innen die Eigentümer*innen eines Unternehmens, während beispielsweise die angestellten Geschäftsführer*innen durchaus als Besitzer*innen auftreten können.}

Weiterführende Literatur

_{Aronoff, Craig E./ Ward, John, Family Business Ownership. How to be an effective Shareholder, Verlag: Palgrave Macmillan, Ney York 2011, ISBN 978-0-230112308
Hennerkes, Brun-Hagen, Die Familie und ihr Unternehmen. Strategie, Liquidität, Kontrolle, Verlag: Campus, Frankfurt/ New York 2015, ISBN 3-593502663
EQUA-Stiftung (Hrsg.), Gesellschafterkompetenz. Die Verantwortung der Eigentümer von Familienunternehmen, Verlag: Unternehmer Medien, Bonn 2011, ISBN 978-3-937960128}

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