Unternehmensgewinne können unterschiedlich verwendet werden: Sie werden entweder im Unternehmen behalten und thesauriert oder sie werden an die Gesellschafter*innen ausgeschüttet und konsumiert.
Wenn Unternehmen Gewinne erwirtschaften, so werden diese in der Regel als Jahresüberschuss im Jahresabschlussbericht ausgewiesen.
Zunächst müssen die Steuern beglichen und alle gesetzlichen oder anderen vertraglich festgelegten Verpflichtungen erfüllt werden (Aktiengesellschaften sind z. B. vom Gesetzgeber verpflichtet, einen bestimmten Anteil als Rücklagen zu verwenden). Die übrigen Gewinne können unterschiedlich verwendet werden. Entweder sie verbleiben im Unternehmen, z. B. um Investitionen zu ermöglichen oder Schulden zurückzuzahlen oder um ein Polster anzusparen, damit Eigenkapital (siehe auch: Eigenkapital) bei später zu erwartenden höheren Ausgaben oder im Notfall zur Verfügung steht. Oder sie werden an die Anspruchsberechtigten, also an die Gesellschafterinnen bzw. Kapitalgeberinnen, ausbezahlt (Konsumierung).
Je nach Rechtsform wird die Auszahlung anders benannt:
AG: Dividende
GmbH: Ausschüttung
KG: Entnahme
In den meisten Fällen wird der Gewinn teilweise thesauriert und teilweise konsumiert. Der Quotient kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen.
Durch die Bewertung von Vermögensgegenständen, Schulden, Abschreibungen oder Rückstellungen etc. sind Spielräume bei der Ausweisung des Jahresüberschusses vorhanden. Ausschüttungsberechtigte können so indirekt entweder be- oder übervorteilt werden.
Damit keine Konflikte entstehen, sollten die Ziele der Eigentümer*innen wie des Unternehmens klar definiert sein (z.B. siehe auch: Familienmaximen). An diesen haben sich dann sowohl die Bewertungskriterien als auch die Auszahlungs- bzw. Thesaurierungsquote zu orientieren.
Prinzipiell gilt: Eine hohe Thesaurierung dient den Enkel*innen, da es dem Unternehmen Möglichkeiten eröffnet, Wachstum zu finanzieren und damit auch in Zukunft noch stabile Gewinne zu erwirtschaften, während eine hohe Ausschüttungsquote den heutigen Eigentümer*innen zugutekommt.
Weiterführende Literatur
Kormann, Hermut, Gewinnverwendung und Vermögen. Zukunftssicherung für das Familienunternehmen und seine Inhaber, Verlag: Springer Gabler, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-658002763